Im Dschungel der Therapiekonzepte – Klarheit finden und Haltung bewahren
Manchmal ist es gar nicht so leicht, den Überblick zu behalten: Osteopathisch oder aktiv? Schulmedizinisch oder erfahrungsbasiert? Bewegungsorientiert oder doch eher still? Zwischen Myofaszien, Tapes, Manualtechniken und energetischen Methoden wirkt der Fortbildungsmarkt für Therapeut*innen oft wie ein wilder Dschungel. Ich kenne das gut – auch ich bin über viele Jahre durch diesen Dschungel gegangen.
In den letzten 25 Jahren habe ich unzählige Verfahren ausprobiert, weitergegeben, hinterfragt – und mich dabei stetig weiterentwickelt. Viele Methoden, die ich früher überzeugt angewendet habe, sehe ich heute mit mehr Abstand. Manche haben sich in meiner Arbeit bewährt, andere nicht. Und genau deshalb sind auch meine Fortbildungen heute anders aufgebaut als noch vor ein paar Jahren.
Was du bei uns erwarten kannst:
Wir ziehen aktive Therapieformen klar passiven Maßnahmen vor, orientieren uns an der aktuellen wissenschaftlichen Evidenz und teilen gleichzeitig unsere praktischen Erfahrungen aus der täglichen Arbeit. Das bedeutet auch: In unseren Kursen wird es hin und wieder kritische Anmerkungen geben – zu Methoden, Konzepten oder Therapieversprechen, die fachlich hinterfragt werden sollten. Dabei geht es nicht darum, andere zu verurteilen, sondern darum, mit Humor und Haltung zu reflektieren, was wirkt – und warum.
Wenn du auf der Suche bist nach einer fundierten, modernen und menschlich geerdeten Schmerz- und Bewegungstherapie, dann bist du hier genau richtig - oder doch nicht? Mach lieber erst mal das Quiz und schau, wo du stehst ;).
Zwischen Tape, Touch und Totem
Ein Selbsttest: Welcher alternativtherapeutische Typ bist du?
Die therapeutische Welt ist bunt. Sehr bunt. Manchmal sogar regenbogenfarben getaped. Zwischen energetischem Heilatmen, diagnostischem Hühnerknochen-Werfen und sanftem Schädelstreicheln kann man als TherapeutIn schon mal den Überblick verlieren: Was wirkt, was fühlt sich nur gut an – und wo beginnt eigentlich der Placebo-Effekt mit Wellnessflair?
Damit du weißt, wo du stehst – oder klebst – haben wir diesen, von uns selbst, evidenzbasierten Selbsttest für dich entwickelt. Keine Sorge: Ganz gleich, wo du landest, du bleibst aufrecht, fundiert und wahrscheinlich deutlich entspannter im Umgang mit Therapietrends.
Die Fragen des Lebens (oder zumindest der Praxis):
1. Eine Patientin fragt dich, ob du auch mit Aura arbeitest. Du sagst...
A) „Natürlich, ich hab sogar WLAN-morphogenetischen Feld.“
B) „Nur, wenn die Aura verspannt ist.“
C) „Ich bleibe lieber im Sichtbaren und Greifbaren.“
D) „Aura? Klingt nach Duschgel.“
2. Du siehst jemanden mit zwölf Kinesio-Tapes am Körper. Du denkst...
A) „Farbliche Vollversorgung! Ich tape gleich mit.“
B) „Ein Fall für Tape-Detox.“
C) „Placebo auf Premiumniveau.“
D) „Wenn’s hilft – oder wenigstens nicht juckt.“
3. Dir wird eine Fortbildung im „diagnostischen balinesischen Hühnerknochen-Werfen“ angeboten. Du sagst...
A) „Wo kann ich buchen? Gibt’s das auch vegan?“
B) „Nur mit CE-Zertifikat.“
C) „Ich ruf lieber bei der Therapeutenkammer an - ach ja, gibt es ja nicht.“
D) „Nur, wenn’s danach Voodoo Flossing gibt.“
4. Was hältst du von Craniosacraltherapie?
A) „Ich fühle da die Rhythmik des Liquorflusses. Es ist magisch!“
B) „Es fühlt sich gut an. Muss reichen.“
C) „Ich hab dabei mal jemand schnarchen gehört – war wohl erfolgreich.“
D) „Ich mobilisiere lieber, was sich bewegen lässt.“
5. Deine Patientin erzählt begeistert von Schwingungstherapie, Heilcode und Pendel. Du...
A) notierst interessiert – Fortbildungspotenzial für das kommende Wochenende!
B) wechselst höflich das Thema auf Beckenboden.
C) klärst auf – ohne den Placebo zu zerstören.
D) empfiehlst: ein Glas Wasser und einen Podcast zur evidenzbasierten Praxis.
Und jetzt zur Auflösung – welcher Typ bist du?
Meistens A – Der Offene Kanal
Du bist offen für alles, was schwingt, fließt oder durch spirituelle Intuition wirkt. Du hast wahrscheinlich mehr Zertifikate als Behandlungsbänke, und du glaubst: Wenn der Patient sich besser fühlt, ist das genug. Wissenschaftlich? Nicht immer. Wirksam? Irgendwie schon.
Dein Motto: „Ich fühle was, was du nicht siehst.“
Meistens B – Der pragmatische Balancekünstler
Du gehst mit einer Mischung aus fachlicher Klarheit und therapeutischer Offenheit durch den Methodendschungel. Du musst nicht an alles glauben, aber du kannst es wertfrei stehen lassen. Du gibst dem Körper Raum – und den Menschen Würde.
Dein Motto: „Wirkung ist mehr als Statistik – aber auch mehr als Wunschdenken.“
Meistens C – Der evidenzverliebte Erklärer
Du liebst Studien, strukturierte Therapiepläne und alles mit systematischem Review. Placeboeffekte erkennst du – und erklärst sie sachlich. Du bleibst bei dem, was belegt ist – und nimmst trotzdem Menschen ernst, die anders ticken.
Dein Motto: „Ich glaube an Daten. Und an meine Erfahrung. In dieser Reihenfolge.“
Meistens D – Der charmant-skeptische Grenzgänger
Du hast sie alle gesehen – die Tapes, die Totems und die Tränen beim Aura-Clearing. Und du hast dich entschieden: Mit Haltung, Humor und einem leichten Lächeln bleibst du bei dir. Du verlierst nicht die Geduld – höchstens die Fassung, wenn jemand ernsthaft mit Chakrakerzen die Faszien dehnt.
Dein Motto: „Zwischen Hokuspokus und Handwerk liegt mein Behandlungsraum.“
Fazit:
Wenn du bei B oder noch besser bei C oder D bist passen meine Fortbildungen gut zu dir. Solltest du bei A sein, geben wir uns beide während der Weiterbildung einfach viel Mühe, den anderen zu verstehen oder zumindest Verständnis für die andere Sichtweise entgegenzubringen und dann wird es auch funktionieren :).
In einer Welt, in der Placebo, Patientenwunsch und TikTok-Heilverfahren immer mehr miteinander verschmelzen, braucht es Therapeutinnen mit Klarheit, Humor und Haltung. Egal, ob du klebst, mobilisierst, ent-tapest oder einfach nur atmest:
‘Sei ehrlich – zu dir und zu deinen Patientinnen. Der Rest ist bunter Kontext.’
📚 Lust auf mehr Tiefe, Differenzierung und ein bisschen Entmystifizierung?
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