
Kinesiophobie – Wenn Bewegung zur Bedrohung wird
Kinesiophobie
„Ich bewege mich lieber nicht – nicht dass wieder was kaputtgeht.“
„Wenn ich mich bücke, kommt der Schmerz zurück – das war beim letzten Mal auch so.“
„Ich würde ja Sport machen, aber ich habe einfach zu viel Angst.“
Diese Sätze begegnen uns in der Praxis täglich. Dahinter steckt oft mehr als reine Vorsicht: eine tief verankerte Angst vor Bewegung – Kinesiophobie.
Der Begriff setzt sich zusammen aus dem Griechischen kinesis (Bewegung) und phobos (Angst) und beschreibt eine psychologische Reaktion, die chronische Schmerzverläufe maßgeblich beeinflussen kann.

Schmerz & Wadenkrämpfe – Wenn Muskeln Alarm schlagen
Wadenkrämpfe
Ein plötzlicher, stechender Schmerz in der Wade – meist nachts, oft ohne Vorwarnung. Sekunden, die sich anfühlen wie Minuten. Der Muskel zieht sich hart und unnachgiebig zusammen, nichts geht mehr. Danach bleibt oft ein dumpfer Nachklang, ein Ziehen, ein ungutes Gefühl – im Körper und im Kopf.
Wadenkrämpfe gehören zu den häufigsten neuromuskulären Beschwerden – und sind doch schlecht verstanden. Denn ihre Ursachen sind so vielfältig wie die Patient*innen selbst.

Schmerz & Trigeminusneuralgie – Wenn der Blitz durchs Gesicht fährt
Trigeminusneuralgie
ist eine der schmerzhaftesten Erkrankungen des Menschen – so berichten es Betroffene immer wieder. Wie ein Stromschlag, ein Messerstich oder ein plötzlicher Blitz, der scheinbar grundlos das Gesicht durchfährt. Für Außenstehende kaum nachvollziehbar, für Betroffene oft existenziell belastend.
Die Schmerzanfälle kommen plötzlich, dauern Sekunden bis Minuten, sind scharf, stechend, einschießend – meist einseitig im Bereich von Wange, Oberkiefer, Unterkiefer oder Stirn. Schon kleinste Auslöser wie Wind, Kauen, Zähneputzen oder sogar Sprechen können die Attacken provozieren.
Was bleibt, ist nicht nur Schmerz, sondern oft auch Angst: vor der nächsten Attacke, vor Kontrolleverlust, vor sozialem Rückzug.

Schmerz & Gelenk-Rheuma – Wenn Bewegung Angst macht
Gelenkrheuma
– medizinisch meist als rheumatoide Arthritis bezeichnet – ist mehr als „nur“ eine Entzündung der Gelenke. Es ist eine Autoimmunerkrankung, die das gesamte System betrifft: Stoffwechsel, Immunsystem, Psyche und Lebensgefühl.
Der Schmerz ist dabei allgegenwärtig: morgens steif, tagsüber ziehend, nachts pochend. Er wandert, flammt auf, beruhigt sich wieder – und hinterlässt mit der Zeit nicht nur körperliche, sondern auch emotionale Spuren.
Solche Aussagen hören wir in der therapeutischen Praxis immer wieder. Und sie zeigen: Schmerz ist nicht nur ein körperliches Geschehen. Er ist ein Warnsignal – und oft Teil eines viel größeren, inneren Alarmzustands.