Yoga in der Krebsrehabilitation
Zurück ins Leben – mit Atem, Achtsamkeit und Bewegung
Eine Krebserkrankung verändert alles: den Körper, die Psyche, das Selbstbild. Auch nach abgeschlossener Therapie fühlen sich viele Betroffene erschöpft, verunsichert oder körperlich eingeschränkt. Die Phase der Rehabilitation ist dabei mehr als ein medizinischer Wiederaufbau – sie ist ein Prozess der Rückkehr ins Leben.
Yoga kann in dieser Phase ein kraftvoller Begleiter sein:
nicht als Fitnessprogramm, sondern als ganzheitlicher Weg, Körperbewusstsein, Vertrauen und Lebendigkeit wiederzuentdecken.
Herausforderungen nach einer Krebserkrankung
Je nach Art der Erkrankung und Therapieform (Operation, Chemo, Bestrahlung, Hormontherapie etc.) zeigen sich vielfältige Nachwirkungen:
Fatigue (chronische Erschöpfung)
Schmerzen, Verspannungen, Bewegungseinschränkungen
Lymphödeme oder Narbenverklebungen
Atemnot, Muskelschwäche oder Haltungsprobleme
Angst vor Rückfällen, depressive Verstimmungen, Unsicherheit im eigenen Körper
Yoga bietet hier sanfte, individuell anpassbare Werkzeuge, um wieder mit dem eigenen Körper in Kontakt zu kommen – und mit sich selbst.
Wie wirkt Yoga in der Krebsnachsorge?
1. Atemarbeit & vegetative Stabilisierung
Viele Patient*innen erleben nach der Therapie innere Unruhe oder Atemdysbalancen. Pranayama (Atemachtsamkeit) kann helfen, das Nervensystem zu regulieren und die Atemräume wieder zu öffnen.
2. Sanfte Mobilisation & funktionelle Bewegung
Gezielte Bewegungsabfolgen verbessern:
Körperhaltung
Beweglichkeit nach Operationen
Funktion von Lunge, Lymphsystem und Faszien
Ohne Überforderung, angepasst an die Tagesform.
3. Körperwahrnehmung & Selbstwirksamkeit
Durch achtsame Bewegung entsteht wieder Vertrauen in den eigenen Körper. Yoga fördert das Gefühl: Ich kann etwas für mich tun.
4. Raum für Gefühle
Die Erkrankung hat oft seelische Spuren hinterlassen. In der Stille von Meditation, Körperreise oder Yoga Nidra darf auch das Unausgesprochene Raum bekommen.
Was ist zu beachten?
Die Yoga-Praxis muss traumasensibel und individuell angepasst sein
Kein Leistungsdruck, keine dogmatische Übungsweise
Achtsame Abfolge aus Bewegung – Atem – Entspannung – Integration
Enge Abstimmung mit Therapeutinnen, Ärztinnen oder Reha-Teams empfohlen
Geeignet sind vor allem:
Restorative Yoga, somatisches Yoga, Yoga Nidra, Medical Yoga, achtsame Faszienarbeit
Fazit: Yoga als sanfter Weg zurück zur Selbstwirksamkeit
Yoga ersetzt keine medizinische Therapie – aber es kann das Fundament stärken, auf dem körperliche, emotionale und seelische Regeneration möglich wird.
Nicht schneller. Nicht stärker. Sondern: wahrhaftiger, ruhiger, verbundener.
Ein Atemzug nach dem anderen – zurück ins Leben.
Für Therapeut*innen:
In unseren Weiterbildungen zeigen wir, wie Yoga in der Onkologie und Krebsnachsorge wirksam eingesetzt werden kann – evidenzbasiert, körpernah und menschlich.
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